Tango Almagro
Christine 0676 318 94 68 .......
tango-christine
Tango Argentino ist ein Improvisationstanz,
entstanden um 1900 an der Mündung des Rio de La Plata, in Buenos Aires und Montevideo.
Er ist musikalisch und tänzerisch ein Produkt der Einflüsse von Einwanderern aus Italien, Spanien aber auch Deutschland und anderen Teilen Europas und in der Region des Rio de la Plata vorgefundener Traditionen.
Seither entwickelte sich der Tango Argentino immer wieder im Austausch zwischen Europa und seiner Heimat Südamerika weiter.
Wir arbeiten in unseren Klassen an Basiselementen des Tango Argentino als Improvisationstanz, wie er in den Salons von Buenos Aires und vielen Städten der Welt getanzt wird. Gearbeitet wird mit dem eigenen Körper, der Verbindung im Paar, der Interpretation der Musik und der Koordination mit den anderen Tanzpaaren in der Milonga.
Die bewusste und genaue Ausführung der Grundelemente ist die technische Basis für die Improvisation und damit für den individuellen tänzerischen Ausdruck.
Improvisieren heisst, im Augenblick entscheiden, im Gegensatz zum Ausführen und Aneinanderreihen festgelegter Abfolgen. Ein Improvisationstanz zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nach fixen Choreographien getanzt wird, sondern jeder Moment überraschungen parat hält, im Tanz selber neue Abläufe, neue Kombinationen entstehen, die vorher so noch niemand getanzt hat. Der hohe Grad an Freiheit wächst aus einer klaren Struktur heraus, diese wird aus mehreren Elementen gebildet: Musik, Technik, Rollen.
Improvisation zu Musik bedeutet heutzutage, dass der Tänzer, die Tänzerin den Rhythmus der Musik aufnimmt und umsetzt: "Die Musik ist Königin". In früheren Zeiten haben sich die Orchester auch am Rhythmus der TänzerInnen orientiert, das tun Tango-Orchester heute im allgemeinen nicht, meist wird ja auch zu Musik aus der Konserve getanzt. Welches Instrument der Tänzer, die Tänzerin wählt, ob er oder sie ein weiteres Instrument verkörpern will - das sich in die bestehende Struktur einpasst, wo und wie lange Pausen gesetzt werden, bleibt bis zu einem gewissen Grad den Tanzenden überlassen. Es gibt viele Möglichkeiten, Musik zu interpretieren, was nichts mit Beliebigkeit zu tun hat. Tangomusik hat eine fixe Struktur, sie ist entweder im 2/4 oder 4/4 Takt notiert und besteht aus jeweils 8 Takten (zu 4/4 gezählt), dann kommt ein kleiner Zwischenabschluss, wieder 8 Takte, dann kommt ein grösserer Zwischenabschluss und dann ein neues Thema mit wieder 16 Takten. Diese Abschlüsse werden auch Tänzerisch markiert. Der Schluss baut sich auf und ist eine zwingende Pause - Schlusspose. Die Musik ist nicht nur Königin in dem Sinn, dass man sich an ihr orientieren muss, sie trägt auch - das sich Hineinversetzen in die Musik wird belohnt, indem anschliessend vieles wie von selbst passiert. Die Musik des Tango Argentino ist sehr vielfältig, jedes Orchester hat eine charakteristische Note. Neben Tango gibt es noch Milonga und Tango-Vals.
Tango Argentino ist ein Paartanz mit zwei unterschiedlichen Rollen. Diese Rollen werden in der Folge als Rolle Mann und Rolle Frau bezeichnet - wobei es keine zwingende Verknüpfung mit dem physischen Geschlecht der TänzerInnen gibt. Frauen können genauso die Rolle Mann tanzen, wie umgekehrt Männer die Rolle Frau. Für beide Rollen gilt als ein Ziel, sich beim Tanzen wohl zu fühlen und die Partnerin, den Partner in ein Wohlgefühl zu versetzen.
Der Mann lädt ein, bittet die Frau nonverbal um die Ausführung einer bestimmten Bewegung. Diese Einladung ist der eigenen Bewegung vorgeordnet - der Mann "führt" zuerst, dann erst geht er selber - diese Abfolge verschwimmt optisch in der Wahrnehmung von aussen zu einer scheinbaren Gleichzeitigkeit. Wenn die Frau die Einladung nicht so verstanden hat, wie sie gemeint war - aus welchen Gründen immer - reagiert der Mann blitzschnell und macht etwas aus der neu entstandenen Situation. Der Mann ist auch verantwortlich für die Richtung des Paares im Raum, dazu gehört die Rücksichtnahme auf die anderen Tanzpaare und der Schutz der eigenen Partnerin, Zusammenstösse sollten nicht vorkommen.
Die Frau entschlüsselt die Einladung blitzschnell und führt die vorgeschlagene Bewegung aktiv aus. Dieses Verstehen erfolgt nicht über einen Denkprozess - das wäre zu langsam. Es funktioniert über Konzentration und Erfahrung. Die Frau tanzt genauso aktiv zur Musik wie der Mann; der exakte Zeitpunkt des Aufsetzens eines Schrittes z.B. wird nicht vom Mann geführt, sondern von der Musik.
Es ist auch möglich, aus der Frauenrolle heraus Vorschläge zu machen - wenn die Abstimmung im Paar dies ermöglicht.
Mann und Frau können ihren Tanz zusätzlich verzieren - durch eigenständige Bewegungen, die den gemeinsamen Tanz nicht beeinflussen, die der Partner, die Partnerin auch oft gar nicht bemerkt. Die Verzierungen sind für einen selbst und für eventuelle ZuseherInnen.
Traditionell wird durch Blickkontakt aufgefordert. Die Frau schaut den Mann an und er reagiert mit einem nahezu unmerklichen Kopfnicken, dann holt er die Tänzerin von ihrem Platz ab oder man trifft sich auf der Tanzfläche. Zu einer Tänzerin, einem Tänzer hingehen und direkt fragen ist in den Milongas von Buenos Aires nicht üblich - damit vermeidet man eine direkte Absage und stellt sicher, dass beide in dem Moment wirklich miteinander tanzen wollen.
In den traditionellen Milongas in Buenos Aires teilen sich viele Paare den Raum, das wird durch die Improvisation ermöglicht - man macht das, wozu man Platz hat, muss eventuell geschickt ausweichen oder am Platz tanzen, wenn weitergehen nicht möglich ist. Man bewegt sich immer in Tanzrichtung und stösst niemals bei einem anderen Paar an.
Die Technik umfasst den Einsatz des eigenen Körpers und die Abstimmung im Paar. Basiselemente sind: stehen, gehen, drehen - Balance. Getanzt wird mit dem ganzen Körper, auch wenn optisch am Prominentesten die Beine erscheinen. Technik kann man erklären, aber nicht eingeben - Technik erlernt man nur durch übung.
Dieser Begriff hat zwei Bedeutungen. Erstens bezeichnet er eine bestimmte Musikrichtung im Tango; eine schnelle, fröhliche Musik zu der es auch passende Grundabläufe gibt. Zweitens bezeichnet er den Ort, wo man sich zum Tanzen trifft, die Tanzveranstaltung.